| Sie sind hier: Biosicherheit > Technikfolgen > Forum 1997 > TA-Österreich Technikfolgen-Abschätzung in Österreich, Brücke zwischen 
	Technik und AdministrationGunther TICHY. Wien Das Institut für Technikfolgen-Abschätzung ist an der Österreichischen 
	Akademie der Wissenschaften verankert; seine Gründung geht letztlich 
	auf das Jahr 1985 zurück, als auf Wunsch des Wissenschaftsministers 
	eine diesbezügliche Arbeitsgruppe am Institut für Sozioökonomische 
	Entwicklungsforschung eingerichtet wurde. Aus ihr ging im Rahmen einer 
	wechselvollen Geschichte und nach Evaluierung das heutige Institut für 
	Technikfolgen-Abschätzung (ITA) hervor. Es ist streng interdisziplinär 
	ausgerichtet; seine Mitarbeiter vertreten die Disziplinen Volkswirtschaftslehre, 
	Betriebswirtschaftslehre, Soziologie, Politikwissenschaften, Psychologie, 
	Kommunikationswissenschaften, Rechtswissenschaften, Molekularbiologie, 
	Physik, Nachrichtentechnik sowie Elektrotechnik. Sie verstehen sich 
	jedoch als TA-Experten und  ziehen für spezifische Fachfragen vielfach 
	Fachexperten von aussen heran. Die Finanzierung des Institutes erfolgt zu 
	einem Viertel aus Mitteln der Österreichischen Akademie der 
	Wissenschaften, zu einem viertel aus einem eigenen Budgetansatz 
	Technikfolgen-Abschätzung des Wissenschaftsministeriums sowie zur 
	Hälfte aus Drittmitteln; als Drittmittel in diesem Zusammenhang sind 
	sowohl Mittel wissenschaftlicher Fonds, Gelder der EU, wie auch 
	Auftragsgelder zu verstehen. Das Parlament ist in Österreich an Technikfolgen-Abschätzung wenig 
	interessiert; es ist generell eher schwach und politisch nicht führend tätig; 
	im grossen und ganzen diskutiert es und bestätigt - eventuell modifiziert - 
	Absprachen der Sozialpartner oder Regierungsanträge. Demgemäss 
	spielt sich Technikfolgen-Abschätzung in Österreich zumeist im Vorfeld 
	der Gesetzwerdung und bei der Reparatur von Fehlentscheidungen ab: 
	Die Ministereien, die die Gesetzesentwürfe vorbereiten, haben vielfach 
	Interesse an TA, und zwar i.d.R. an partieller TA, und sie sind auch wichtige 
	Auftraggeber des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung; zu erwähnen 
	ist primär das Wissenschaftsministerium, das auch wichtige 
	Technologiekompetenzen hat, das (ehemalige) Verkehrsministerium und 
	das Umweltministerium. Problematisch an der Zusammenarbeit des 
	Instituts für Technikfolgen-Abschätzung mit der Administration ist primär 
	der Zeitdruck; gute Lösungen sind nur möglich, wenn das Institut selbst 
	bereits Vorleistungen erbracht hat, d.h. Themen im Vorlauf bearbeitet, 
	bevor sie noch politisch relevant werden, um dann rasch entsprechende 
	Expertisen liefern zu können. Im Bereich der projektbezogenen Arbeit beschränkt sich das ITA auf 
	partielle TA und konzentriert sich dabei jeweils auf die Teilaspekte, die 
	gesamtwirtschaftlich und gesellschaftlich auf absehbare Zeit am 
	Relevantesten erscheinen. Wegen seiner geringen Grösse von knapp einem 
	Dutzend Mitarbeitern ist jedoch eine darüber hinausgehende Konzentration 
	der Arbeit erforderlich, und zwar auf vier bzw. fünf Themenfelder und zwei 
	Querschnittsmaterialien . Die vier traditionellen Themenfelder sind 
	Telekommunikation, Umwelt - und zwar im besonderen clean technologies 
	und Diffusion -, Biotechnologie und Medizintechnik, wozu in letzter Zeit als 
	fünftes Gebiet, halb unfreiwillig, Technologiepolitik gekommen ist. Innerhalb 
	dieser vier bzw. Für Themenfelder konzentriert sich die Arbeit des Instituts 
	auf die beiden Querschnittsmaterien Regulierung einerseits und 
	Schnittstellenprobleme von Technik und Organisation andererseits. Die 
	folgende Übersicht gibt einen groben Eindruck der Arbeit des ITA auf den 
	einzelnen Themenfeldern und Querschnittsmaterien; natürlich entbehrt 
	die Einordnung nicht einer gewissen Willkürlichkeit - Pfeile sollen daher die 
	Arbeiten angeben, die in besonderem Masse mehrerer Themenfelder 
	betreffen. Exemplarisch sollen im Referat die drei fettgedruckten Studien 
	besprochen werden, an denen sich unsere Arbeitsweise und unsere 
	Intentionen gut zeigen lassen. 
	
		|  | Regulierung | Schnittstellenprobleme Technik/Organisation |  
		| Telekommunikation | Umwelteffekte der Telekommunikation TA der Breitbandkommunikation
 Telekommunikationsinfrastruktur in der CSR
 Universaldienst
 Interconnection
 Konsumentenschutz: Der Verbraucher im Netz
 | Lokale innerbetriebliche Kommunikationsnetze Interakt. Komm.dienst f.d.europ.Parlament
 Inform
 Telearbeit im ländlichen Raum (ANAGO)
 Telearbeit in Nachbarschaftsbüros (OFFNET)
 Arbeitsplatzeffekte der Telekommunikation
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		| Medizintechnik | Folgen der Einführung einer Patientenkarte | ↑ Das digitale Krankenhaus (SMZO) ↑ Soziale Folgen der Technisierung der Medizin
 Aufrecherhaltung der Selbständigkeit im Alter
 Integration älterer Menschen durch Technologie
 ← MTA: Gerätebeschaffung
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		| Biotechnologie | Risikobeurteilung der ökologischen Effekte von Nutzpflanzen nach dem Konzept der Vertrautheit
 
 Freisetzungspraxis GVO in Europa
 Sozialverträglichkeitbestimmung v.gentechn.
 Produkten
 | Auswirkungen von Genanalysen Perzeption der Biotechnologie in
 d.österr.ÖffentlichkeitUmwelt-Verträglichkeits-Prüfung
 |  
		| Umwelt | Technikbewertung von Aerogelen 
 Infosystem zur vergleichenden Bewertung von
 Cleaner technologies (BAT) →
 Umwelt-Verträglichkeits-Prüfung →
 | Operationsalisierung des Konzepts cleaner production
 |  
		| Technologie- Politik
 |  | Folgenanalyse der Fusionsforschung in Österreich Technologie-Delphi
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