| Sie sind hier: Landwirtschaft > Schweiz > Fokussierte TA Nachhaltigkeitsbewertung der landwirtschaftlichen Primärproduktion 
	in der SchweizAusgangslageTechnikfolgenabschätzung ist ein anerkanntes Instrument zur zukunftsgerichteten 
	Prognose von Potenzialen einer Technologie. Sie dient als Früherkennung 
	technologischer Nutzenpotenziale sowie als Frühwarnsystem vor Technologie 
	bedingten Gefahren. Sie ist auch ein Instrument zur kontinuierlichen Verbesserung 
	einer Technologie im Prozess von der Innovation bis zur Implementierung.  Ziel Das Projekt Nachhaltigkeitsbewertung der landwirtschaftlichen Primärproduktion 
	in der Schweiz beurteilt und bewertet die Potenziale von verschiedenen Varianten 
	der Primärproduktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse in der Schweiz am 
	Entwicklungsziel der nachhaltigen Entwicklung. Die drei wichtigsten Punkte des 
	Projekts sind: 
	Blick in die Zukunft: die Potenziale jeder Technologie werden mit Blick 
		in eine nachhaltige Zukunft bewertet. „Gläserne Forschung“: sämtliche Zwischenresultate 
		werden veröffentlicht. Wissenstransfer: im interaktiven Forum diskutiert die interessierte
		Öffentlichkeit mit Fachleuten.  Die Potenziale jeder Variante werden im Dialog mit einer transdisziplinären 
	Begleitgruppe und der interessierten Bevölkerung an einem Modellfall erkannt 
	und bewertet. Diese „gläserne Forschung“ garantiert einen optimalen 
	Wissenstransfer und sichert der am besten beurteilten Produktionsvariante einen 
	hohen Absatz ihrer Güter.  MassnahmenDie Vorgehensweise im Rahmen des Projekts Nachhaltigkeitsbewertung der landwirtschaftlichen 
	Primärproduktion in der Schweiz erfolgt iterativ Schritt für Schritt 
	(Schritte 1–9). Einzelne oder mehrere Schritte ergeben einen Meilenstein 
	(Meilensteine I–V).  Abbildung 1: Strategie der Nachhaltigkeitsbewertung der landwirtschaftlichen
	Primärproduktion in der Schweiz
 Erster Meilenstein: GrundlagenSchritt 1: Definition des Ziel-ZustandsZusammenfassung SOLL-Zustand
 Ziel ist eine dynamische und nachhaltige Landwirtschaft in der Schweiz. Die 
	nachhaltige Landwirtschaft ermöglicht den produzierenden Betrieben ein 
	verlässliches Einkommen und angemessenen Wohlstand, zehrt von
	den ökologischen 
	Potenzialen der natürlichen Ressourcen ohne deren Wert zu mindern, pflegt 
	das kulturelle Erbe des Landschaftsbilds und steigert die Attraktivität 
	des ländlichen Raums. Schritt 2: Analyse des Ist-Zustands
	Zusammenfassung IST-Zustand  Anhand eines Modellfalls im Systemmodell wird die landwirtschaftliche Primärproduktion 
	in der Schweiz im Jahr 2003 analysiert. Der Modellfall wird in den Ausprägungen 
	der konventionellen Landwirtschaft, dem Bauern nach ÖLN , der Integrierten 
	Produktion, dem biologisch-organischen sowie dem biologisch-dynamischen Landbau 
	beschrieben. Mit der Hilfe von Produktionsketten, Stoff- und Energieflüssen 
	werden wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Performance für 
	jede Ausprägung des Modellfalls untersucht und beschrieben. Ergänzend 
	wird ein vollständiges Akteursnetz aufgezeichnet, das Beziehungen zwischen 
	den Akteuren sichtbar macht sowie Interessen und Einflussnahmen beschreibt. Schritt 3: Beschreiben von Varianten
	Zusammenfassung der Varianten Für den Modellfall im Systemmodell der landwirtschaftlichen Primärproduktion 
	werden drei Varianten definiert, welche mögliche zeitliche Entwicklungsverläufe 
	zwischen dem Ist-Zustand und dem Soll-Zustand darstellen. Die drei Varianten 
	sind die Integrierte Produktion nach den Richtlinien der IP-Suisse (Variante 
	„IP-S“), der biologische Landbau nach den Richtlinien der BIO-Suisse 
	(Variante „BIO-S“) und der Anbau von transgenen Nutzpflanzen (Variante 
	„GVO“ [Gentechnisch Veränderte Organismen]) für den menschlichen 
	Verzehr.   Zweiter Meilenstein: Kriterien und IndikatorenZusammenfassung der Bewertungskriterien und Indikatoren Schritt 4: Suchen von KriterienZur Beurteilung und Bewertung der Varianten werden systemspezifische Kriterien 
	definiert. Die Kriterien orientieren sich an den Zielen der nachhaltigen Landwirtschaft 
	des zukünftigen Systemmodells von ersten Schritt. Die Kriterien umfassen 
	die drei Aspekte der nachhaltigen Entwicklung: Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft 
	zu gleichen Teilen. Schritt 5: Festlegen von IndikatorenZu jedem Kriterium wird ein Indikator, eine quantifizierbare Messgrösse, 
	bestimmt, welche das Kriterium optimal abbildet und für die Messdaten einfach 
	verfügbar oder effizient zu erheben sind.   Dritter Meilenstein: Potenzialfunktionen und GrenzbereicheSchritt 6: Potenzialfunktionen und GrenzbereicheFür jeden Indikator werden Potenzialfunktionen gesucht, die einen potentiellen 
	Nutzen oder Schaden der Technologie als Funktion der Messgrösse des betreffenden 
  	Indikators abbilden. Anschliessend werden Grenzbereiche festgelegt, innerhalb 
  	derer die Potenziale ausgeschöpft werden können. Potenzialfunktionen 
  	und Grenzbereiche werden mit bestem zur Verfügung stehendem Wissen und 
  	Gewissen der Akteure diskutiert und definiert.    Abbildung 2: Grenzbereiche eines Indikators: Entwicklungsziel ist eine nachhaltige 
  	Landwirtschaft
  Vierter Meilenstein: Prognose und BewertungSchritt 7: Prognose der Potenziale.Die Voraussagen und Abschätzungen für jedes Kriterium bzw. jeden 
	Indikator stellen die TA-Studie im klassischen Sinn dar. Für Analyse und 
	Prognose stehen die aktuellsten Ergebnisse der landwirtschaftlichen Forschung 
	zur Verfügung. Schritt 8: BewertungDie Validierung der Potenziale erfolgt einerseits anhand der Potenzialfunktionen 
	und ihrer Grenzbereiche, andererseits mittels der MAUT -Methode.    Fünfter Meilenstein: UmfeldSchritt 9: Umfeldanalyse und -prognoseUm das Systemmodell der landwirtschaftlichen Primärproduktion herum werden 
	Szenarien, mögliche Entwicklungsverläufe des Systemumfelds, entwickelt. 
	Das Systemumfeld beschreibt sämtliche Grössen und Einflüsse, 
	die auf das System wirken, ohne aber vom System selbst beeinflusst werden zu 
	können. Abschliessend wird in einer Robustheitsanalyse beurteilt, welche 
	mögliche Systemvariante in welchem möglichen Umfeld ihre Potenziale 
	optimal ausschöpfen kann.    ZeitplanDie ersten drei Meilensteine werden bis Herbst 2003 erreicht. Anschliessend 
	werden die Methodik evaluiert und die erarbeiteten fachlichen Inhalte dokumentiert. 
	Beides steht dann für die Fortsetzung des Projekts Nachhaltigkeitsbewertung 
	der landwirtschaftlichen Primärproduktion in der Schweiz und weitere Studien 
	als Basis zur Verfügung.Im ersten Halbjahr 2004 erfolgen die Recherchen und Diskussionen rund um die 
	eigentliche TA-Studie, so dass im Sommer 2004 der vierte Meilenstein erreicht 
	sein wird. Bis Herbst 2004 werden die Szenarienbildung und die Umfeldanalyse 
	beendet sein.
 
	
    		| Meilenstein | bis wann |  
    		| erster Meilenstein | 13. Juni 2003 |  
    		| zweiter Meilenstein | 4. Juli 2003 |  
    		| dritter Meilenstein | 5. September 2003 |  
    		| vierter Meilenstein | Sommer 2004 |  
    		| fünfter Meilenstein | Herbst 2004 |  Abb. 7: Zeitplan AkteureTA-Leitung: Zentrum BATSDas Projekt Nachhaltigkeitsbewertung der landwirtschaftlichen Primärproduktion 
  	in der Schweiz wird vom Zentrum BATS geleitet. Für einige Teilbereiche 
  	werden geeignete Partner beigezogen. Transdisziplinäre Begleitgruppe: Technologie-AkteureEine Gruppe von Fachleuten entlang der Produktionskette der landwirtschaftlicher 
  	Güter, also von der Saatgutherstellung über Anbau und Ernte,
	Nahrungsmittelherstellung und Veredelung, den Handel bis zum Konsum, begleiten
	das Projekt kritisch und aktiv. Öffentlichkeit: Interessierte Bürgerinnen und BürgerAm Projekt Interessierte können auf der interaktiven Webseite des Projekts 
  	mit der TA-Leitung oder der transdisziplinären Begleitgruppe in einen Dialog 
  	treten, den Prozess mitverfolgen und laufend neuste Publikationen mitlesen. BetreuungLeitung Zentrum BATSDr. Othmar Käppeli
 ETH-UNS (Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften)Prof. Dr. Roland W. Scholz
 DiplomandStefan Schrader 
 
 |