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Nachhaltige Landwirtschaft und grüne Gentechnik
Betriebswirtschaftliche Analyse des Einsatzes biologisch-technischen Fortschrittes unter Einbezug gentechnischer Varianten

Hier zum Download: Betriebswirtschaftliche Analyse des Einsatzes biologisch-technischen Fortschrittes unter Einbezug gentechnischer Varianten ( pdf 1 Mb)

Die Schweizer Landwirtschaft ist bereits seit mehreren Jahren einem Reformprozess unterworfen. Die Reformen haben unter anderem die Förderung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit des schweizerischen Agrarsektors im In- und Ausland zum Ziel. Dabei werden die ökologischen Komponenten der landwirtschaftlichen Produktion berücksichtigt und gefördert. Diese Orientierung der Agrarpolitik enthält somit ökologische und ökonomische Kriterien, deren Ziel in der Erhaltung und in der Förderung der Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion liegt. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage der Auswirkungen der Einführung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) auf die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion. Die Meinungen gegenüber den Risiken und den Konsequenzen eines Einsatzes von GVO-Pflanzen werden heute je nach Standpunkt unterschiedlich beurteilt. Die Gentechnologie erlaubt nämlich die Entwicklung lebender Organismen die es in der Form bisher nicht gab. Sie hat das Potential in vielfältigsten Bereichen - in der Tier- wie auch in der Pflanzenproduktion - angewendet zu werden. Die verwendeten molekularbiologischen Methoden ermöglichen die Verfolgung von Zielen, welche die traditionellen Methoden im gleichen Zeitraum nicht zu erreichen im Stande sind. Die häufigsten Anwendungen der Gentechnologie in der Tierproduktion sind die Selektion spezifischer Resistenzen, die Zunahme der Produktivität, die Verbesserung der Produktequalität sowie die Verbesserung der Leistungen durch den Einsatz von Medikamenten, Hormonen und gentechnisch hergestellten Futterzusätzen. In der Pflanzenproduktion spielt die Züchtung von krankheits- (Viren, Pilze, Bakterien), schädlings- (Insekten) und herbizidresistenten Sorten eine grosse Rolle.
Die direkten Auswirkungen der Einführung gentechnisch veränderten Pflanzen für die menschliche Gesundheit und Umwelt können mit einer gewissen Sicherheit abgeschätzt werden, während die langfristigen Folgen eines grossflächigen landwirtschaftlichen Anbaus schwieriger zu erfassen sind. Die ethischen Aspekte der Einfährung gentechnisch veränderter Organismen in die natürliche Umwelt und die relative Unsicherheit bezüglich der langfristigen Wirkungen unterstreichen die Notwendigkeit, effiziente und vollständige gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Schweizerische Verfassung enthält in Art. 24novies BV, eine Verfassungsbestimmung welche "den Menschen und sein Umfeld gegen den Missbrauch von Fortpflanzungstechniken und Gentechnologie" schützt. Die Eidgenössische Volksinitiative "Für den Schutz des Lebens und der Umwelt gegen genetische Manipulationen", welche eine sehr begrenzte Zulassung für gewisse Anwendungen der Gentechnologie festlegt (industrielle und medizinische Anwendungen) und andere ganz verbieten wollte (Tiere, Verbreitung gentechnisch veränderter Organismen in der Umwelt, Erteilung von Patenten für gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere), wurde anlässlich der Abstimmung vom 7. Juni 1998 abgelehnt. Diese Initiative brachte die Befürchtungen eines Teiles der Bevölkerung gegenüber der Gentechnologie zum Ausdruck. Zum jetzigen Zeitpunkt sind in der Schweiz keine gentechnisch modifizierten Pflanzen und Tiere für den Anbau und die Massenproduktion zugelassen. Im Rahmen des "Schwerpunktprogramm Biotechnologie des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung" initiierte die Fachstelle für Biosicherheitsforschung und Abschätzung von Technikfolgen (BATS) eine Studie zur Abschätzung der Technikfolgen mit dem Titel "Nachhaltige Landwirtschaft - Kriterien für Pflanzenzüchtung und Pflanzenproduktion unter Berücksichtigung des Potentials der modernen Biotechnologie". In diesem Rahmen wurde das Institut für Agrarwirtschaft beauftragt, eine betriebswirtschaftliche Analyse durchzuführen, welche die Auswirkungen der Einführung von Pflanzensorten mit neuen Eigenschaften aufzeigt. Die vorliegende Analyse trägt den Titel "Betriebswirtschaftliche Analyse des Einsatzes biologisch-technischen Fortschrittes unter Einbezug gentechnischer Varianten" .
Die Analyse wurde auf der Basis von Fallstudien durchgeführt. Die Auswahl der Kulturarten und ihrer neuen Eigenschaften orientierte sich am Forschungs- und Zulassungsstatus neuer (transgener) Sorten in anderen Ländern und ihrer wirtschaftlichen Bedeutung für die pflanzliche Produktion in der Schweiz. Bei den neuen Eigenschaften der ausgewählten Kulturarten handelt es sich um Resistenzen (Toleranzen) gegenüber Herbiziden, Pilzen, Viren und Insekten. Als Kulturarten wurden Weizen, Zuckerrübe, Raps, Silo- und Körnermais sowie Kartoffeln ausgewählt.
Die vorliegende Studie gliedert sich in 9 Kapitel. Nach der Einführung beschreibt das Kapitel 2 die relevante Ausgangslage für einen Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen im Ausland und in der Schweiz. Der weltweite Zulassungsstatus gentechnisch veränderter Kulturarten sowie eine Beschreibung der aktuellen Zulassungenssituation wird weiter beschrieben. Kapitel 3 enthält eine Einführung in ein nachhaltiges Entwicklungskonzept und stellt die Motivation des landwirtschaftlichen Unternehmers, technologischer Innovationen generell und speziell gentechnisch veränderter Pflanzen auf seinem Betrieb einzusetzen. Adoption von neuen Technologien sowie möglicher Risiken für die Landwirte, der Konsumenten und der Agroindustrie werden untersucht. Kapitel 4 befasst sich mit den mikroökonomischen Aspekten der Einführung von GVO-Pflanzen. Hier werden diejenigen Faktoren beschrieben, welche einen Einfluss auf den Verlauf der Produktionsfunktion haben. Kapitel 5 beschreibt die für die Modellberechnungen angewandte Methode. Sie erlaubt, die Auswirkungen beim Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen in verschiedenen landwirtschaftlichen Betriebstypen zu quantifizieren. Kapitel 6 enthält eine Beschreibung der Betriebstypen und der Produktionssysteme, welche bei der Optimierung eingesetzt werden. Hier werden auch die Fallbeispiele sowie die verwendeten Varianten und Szenarien der Berechnungen näher erläutert. Die Resultate der Simulation werden im Kapitel 7 diskutiert und anschliessend in der Schlussfolgerung zusammengefasst. (Shelton et al. 1999)

Nachfolgend die Links zu den Teilstudien:

  1. Nachhaltige Landwirtschaft und grüne Gentechnik - Das Leitbild Nachhaltigkeit - Eine Einführung
  2. Konzept und praktische Lösungsansätze zur anbaubegleitenden Forschung bei Einsatz transgener Kultur
  3. Betriebswirtschaftliche Analyse des Einsatzes biologisch-technischen Fortschrittes unter Einbezug gentechnischer Varianten
  4. Abschätzungen der Auswirkungen transgener Sorten auf Umweltqualitätsziele
  5. Kriterien für die Pflanzenzüchtung unter besondere Berücksichtigung des Potentials der modernen ...
  6. Konzept und praktische Lösungsansätze zur ökologischen Begleitforschung


© Copyright Zentrum BATS: Kontakt Legal Advisor: Advokatur Prudentia-Law Veröffentlichungsdatum: 1999-02-08

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