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Das Richtige richtig tun? Ein neues Verständnis von Nachhaltigkeit
Dr. Andreas Sturm, Partner Ellipson AG, Basel 
	Vortrag im Forum Technik & Gesellschaft, Basel 16.10.03 
Wir verstehen nachhaltige Entwicklung als ein antropozentrisches,
	optionsorientiertes und handlungsorientiertes Konzept zur Beurteilung eines
	Entwicklungsprozesses. Nachhaltig ist eine Entwicklung, welche die
	gegenwärtigen Bedürfnisse zu decken vermag, ohne gleichzeitig
	späteren Generationen die Möglichkeit zur Deckung der ihren zu
	verbauen. 
	Die gängige Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung auf
	Unternehmensebene bedient sich des klassischen Dreiecks
	"Umwelt-Wirtschaft-Soziales". Ein einfaches, anschauliches Bild,
	welches aber für die eine handlungsorientierte Umsetzung im
	Unternehmen keinen Ansatz bietet. 
	Wenn man diesen Pfad verlässt wird einem sehr schnell bewusst,
	dass ein ehrliches, umfassendes und integratives
	Nachhaltigkeitsverständnis eine Neuorientierung und Neudefinition der
	Erfolgsfaktoren unternehmerischen Handelns bedingt. In diesem Sinne muss
	das Management um nachhaltig Erfolgreich zu sein, die folgenden
	Erfolgsfaktoren mit den Interessen der Stakeholder optimal in Einklang
	bringen: Effektivität ("Das Richtige tun"), Effizienz ("Etwas richtig
	tun"), Solidarität, Gerechtigkeit, Ressourcenschonung, Schutz vor
	Belastungen. 
	In diesem Managementverständnis ist das oberstes Ziel unternehmerischer
	Tätigkeit die Wahrung der Handlungsfähigkeit. Effizienz und
	Effektivität sind sowohl zwingende Voraussetzungen als auch
	einschränkende Bedingungen, um bezüglich der anderen Faktoren
	Solidarität und Gerechtigkeit sowie Ressourcenschonung und Schutz
	vor Belastungen erfolgreich zu sein. Selbstverständlich führt
	die Sicherstellung der Handlungsfähigkeit zu Konflikten und
	Auseinandersetzungen mit verschiedenen Stakeholdern. 
	Zentral sind die Wechselwirkungen und Abhängigkeiten zwischen den sechs
	Erfolgsfaktoren. In der Umsetzung dieses Nachhaltigkeitskonzeptes in der
	Unternehmung wird nicht die Maximierung eines Zieles angestrebt (Bsp.
	Maximierung des Effizienzziels Eigenkapital-Rendite), sondern es wird
	ein die Handlungsautonomie sichernder Ausgleich zwischen den Erfolgsfaktoren
	angestrebt. Dieser Ausgleich muss täglich mit Kunden, Mitarbeitern,
	Behörden und anderen Anspruchsgruppen ausgehandelt werden. Dieser
	Ausgleich ist dann optimal, wenn der unternehmerische Handlungsspielraum
	kurz-, mittel und langfristig erhalten und verbessert wird. Dabei sind
	die beiden marktlichen Erfolgsfaktoren "Effizienz" und "Effektivität"
	unabdingbare Grundvoraussetzungen, dass überhaupt ein
	Handlungsspielraum besteht. 
	Mit diesem Ansatz werden Problemstellungen mit welchen sich das Management
	täglich konfrontiert sieht, nicht mehr in wirtschaftliche,
	ökologische oder soziale Fragestellungen unterschieden. Bei jeder
	Frage, in jeder Entscheidungssituation fliessen immer alle sechs
	Erfolgsfaktoren in die Analyse, die Erarbeitung von Lösungen und in
	die Implementation und Erfolgskontrolle ein. 
© Ellipson AG, 7. August 2003 
			 
			 
			
			
			
			
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